Leinenverarbeitung

Flachs in der Antike


Flachs, auch bekannt als Lein, ist eine der ältesten Kulturpflanzen, deren Anbau bis zu 7000 Jahre zurück in die Jungsteinzeit nach Mesopotamien verfolgt werden 
kann. In den fortgeschrittenen Kulturen der Antike war Flachs ein zentrales Element des täglichen Lebens und wurde in großem Umfang angebaut.
Denn diese Pflanze war ein Grundmaterial für Kleidung, wie die Togen der Römer und die einfachen Gewänder von Jesus und seinen Jüngern. Es diente auch zur 
Herstellung der Segel, die die Schiffe durch die Meere trugen.

           Leinenhemd

           Spinnrad


Flachs im Mittelalter


In Deutschland, wo Flachs als Lein bekannt ist, erlebte die Pflanze im Mittelalter eine besonders hohe Wertschätzung. Seit dieser Zeit kultivierte
jeder Bauer Lein nicht nur für Textilien wie Wäsche, Kleidung und Segeltuch, sondern auch für die Ölgewinnung.

Das Tragen von selbst gesponnenem Leinen galt als Zeichen des Stolzes und der Ehre und die Spinnstuben entwickelten sich zu sozialen Zentren, 
die von der Obrigkeit oft skeptisch betrachtet wurden.

Niedergang des Flachses


Bis in das 19. Jahrhundert hinein war Flachs ein wichtiges Handelsgut und stand neben Schafwolle im Zentrum der Textilproduktion. Doch mit dem Aufkommen der Baumwolle begann der schnelle Niedergang des Flachsanbaus. Heute hat Flachs nur noch einen geringen Anteil des weltweiten Anbaus von Textilfasern.

           Baumwolle